Medienkonsum Video "Still Face Experiment" (Eingefrorenes-Gesicht-Experiment)

Das Video steht leider nur in englischer Sprache zur Verfügung. Man kann aber sehr deutlich erkennen, wie schnell die Situation für das Kind eskaliert:
Zunächst interagiert die Mutter mit ihrem Kind. Sie reagieren jeweils direkt aufeinander. Dann dreht die Mutter sich weg und zeigt dem Kind danach für zwei Minuten ihr eingefrorenes Gesicht und reagiert überhaupt nicht auf die Bemühungen des Kindes, mit ihr in Kontakt zu kommen. Das Kind steigert sehr schnell seine Bemühungen, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Als dies nicht gelingt, wird es zunehmend misstrauisch, unruhig und ängstlich, dreht sich weg und weint verzweifelt. Erst als die Mutter wieder reagiert, beruhigt es sich und wird wieder fröhlich.

Auf dieselbe Weise wie mit eingefrorenem Gesicht erleben Kinder Eltern, die ständig auf das Smartphone schauen. Diese bekommen häufig die Bemühungen des Kindes zur Kontaktaufnahme gar nicht mit. Das Kind resigniert irgendwann und bemüht sich auch seinerseits nicht mehr um Kontakt. Auf diese Weise entsteht ein unsicheres Bindungsverhalten, das dem Kind sein Leben lang Schwierigkeiten bereiten kann. Untersuchungen mit Eltern in einer Spielplatzsituation haben gezeigt, dass z. B. in einer Zeitung blättern weniger stark ablenkt als die Beschäftigung mit dem Smartphone.